DIE FUNKTION EINES RAUMES ALS EIN GESTALTUNGSSYSTEM, UM POSITION ZU BEZIEHEN

Ein Installation von Adam Page und Eva Hertzsch für das Projekttheater Dresden, November - Dezember 1997
60 Stühle, 72 Bühnenteile, Schienen, Grundfläche 5,5m x 18m
Die Funktion eines Raumes als ein Gestaltungssystem, um Position zu beziehen setzt sich mit der Rolle des Betrachters und der Rolle des Machers an dem Ort ihrer ersten Begegnung, dem Veranstaltungsraum auseinander. Der Veranstaltungsraum wird definiert als ein Standort, der drei Elemente beinhaltet: Sitzplätze - Bühne - Ihr Abstand.
Jedes Element wird als gleichwertige Einheit eines gesamten Systems behandelt. Das System funktioniert als Rahmen einer Übungsmaßnahme' in welcher Entscheidungen über die Positionen der Elemente von seinen Benutzern (sog. Betrachtern, sog.Machern) verlangt werden. Die Vielfältigkeit der Positionen bedeutet, daß jede Teilnahme eine Probe ist, die nie als konkrete Lösung bleibt. Nach dem Verlassen jeder/s einzelnen Benutzer/s kann der Nächste die Elemente neu gestalten. Durch die Unterstützung des Systems muß der Benutzer sich bei der Teilnahme nicht die Frage 'Wie?" sondern 'Warum?" stellen
Die Funktion eines Raumes als ein Gestaltungssystem, um Position zu beziehen besteht aus einer 5,5m x 1 8m großen Fläche aus Stahl und Holz, auf welcher rollenbesetzte Stühle und Bühnenteile auf einem Schienengitter leicht zu verschieben sind. Daraus ergeben sich permanente Veränderungmöglichkeiten (unkalkulierbar) in der Variation dieser Elemente. Innerhalb der Konstellation der Elemente ist natürlich auch ein ganz normale Grundsituation mit Sitzplatzblock gegenüber Bühnenblock möglich.
Durch seine Teilnahme, in diesem leicht begebaren System, wird dem Benutzer eine Gelegenheit geboten, eine Position ein Verhältnis (sogenannten Macher: sogenannten Betrachter) in dem gegebenen Veranstaltungsraum zu beziehen. (Der so konstruierte Raum lädt zum verweilen ein, zum Projizieren von Ideen und Meinungen.

Es soll sich ein Nutzungsprogramm, wobei das Gestaltungssystem vom eingeladenen Benutzer (Macher), der eine Veranstaltung vorbereitet, und vom vorbeilaufenden Benutzer (Betrachter) möglicherweise gleichzeitig benutzt wird.

Adam Page / Eva Hetzsch